Disziplinar- und Standesrechtsschutz



Der Disziplinar- und Standesrechtsschutz ist eine recht spezielle Form des Rechtsschutzes, da er für bestimmte Berufsgruppen für die Verteidigung bei Verstößen gegen das Disziplinar- oder das Standesrecht greift.

Das Standesrecht regelt die Vorgehensweise bei Vergehen durch eine Berufsgruppe, die bestimmte Berufs- und Standespflichten haben und Angehörige von in Kammern zusammengeschlossenen Berufsgruppen und öffentlich-rechtlichen Körperschaften sind. Dazu gehören insbesondere Börsenmakler, Architekten, Rechtsanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und heilende Berufsgruppen, wie zum Beispiel Apotheker, Ärzte und Zahnärzte.

Die Verfahren gestalten sich hier bei Verstößen, wie zum Beispiel bei unterlassener Hilfeleistung eines Arztes, ähnlich einem Strafverfahren, wobei hier die Entscheidungen im Regelfall durch ein eingesetztes Ehrengericht getroffen werden.

Im Disziplinarrecht sind alle Vorschriften für die Ahndung von dienstlichen Vergehen bei Beamten, Richtern und Soldaten festgehalten, wie zum Beispiel für unerlaubtes fern bleiben von der Truppe bei der Armee. Auch Polizisten, Wehrpflichtige und Notare fallen unter dieses Recht.
Wichtig: Für Angestellte und Arbeiter im öffentlichen Dienst ist das Disziplinarrecht nicht zuständig, da diese in privatrechtlichen Arbeitsverhältnissen beschäftigt sind.

Der Disziplinar- und Standesrechtsschutz tritt immer dann in Kraft, wenn gegen die für solche Berufsgruppen erlassenen speziellen Bestimmungen verletzt werden.